Script Consulting
Drehbücher sind Samen, aus denen Filme wachsen können.
Als Dramaturg sehe ich mich als Partner der Autor*innen/Filmemacher*innen während der Entwicklungsphase ihrer Filmprojekte.
Jedes Projekt ist anders, jedeR Autor*in auch, das ist eine grosse Herausforderung, aber auch was mich besonders interessiert und meine Arbeit bereichert.
Drehbuchberatungen finden idealerweise im persönlichen Gespräch mit den Autor*innen/ Filmemacher*innen statt.
Zur Vorbereitung versuche ich zunächst einmal die Absichten der Autor*innen zu ergründen, indem ich das Material, das ich zur Verfügung habe, sorgfältig lese. Währenddessen notiere ich meine Reaktionen, Gedanken und Erwartungen, denn diese können wertvolle Hinweise für mich und die Autor*innen sein, die oft so tief im Material stecken, dass sie nicht mehr wissen, was eigentlich auf dem Papier steht.
Im folgenden Gespräch versuchen wir gemeinsam zu ergründen, wie das, was die Autor*innen wollen und wünschen – ihre Intentionen, und das, was sich aus dem Geschriebenen transportiert, zueinander stehen.
Wie könnte das Projekt weiterentwickelt werden, damit es mehr dem entspricht, was die Autor*innen intendieren oder was das Material mir erzählt (oft ist das nicht das gleiche)?
Gibt es Momente, Szenen, Charaktere, die den Absichten der Autor*innen oder der Logik der Erzählung entgegen stehen? Wo bietet sich Entwicklungspotential?
Ich versuche, die Autor*innen dazu anzuregen, ihre Projekte mit frischen Augen zu sehen und die Möglichkeiten eines Stoffes intensiv zu erforschen, um dabei vielleicht ungeahnte neue Aspekte zu entdecken und sich bewusster zu werden, WAS sie eigentlich erzählen wollen.
Aus dem WAS ergibt sich eine andere wichtige Frage: WIE sollte sich das Material im Film entfalten, die Narration strukturiert sein?
Hier kommt ein wichtiger Aspekt des Filmemachens ins Spiel: das Publikum.
Film ist ein Medium der Kommunikation. Alles, was wir erzählen, macht nur Sinn in Bezug auf die Menschen, die sich den Film anschauen.
Bei der Beratung anderer Autor*innen fungiere ich darum auch als ein erster geduldiger, wohlwollender, ehrlicher, konstruktiv kritischer Zuschauer/Leser mit fundierter Kenntnis in Dramaturgie und Filmemachen.
Oberstes Ziel meiner Arbeit ist es, den Autor*innen/Filmemacher*innen zu helfen, ihre Drehbücher so zu schreiben, dass daraus Filme entstehen können, die ihr Publikum hoffentlich so berühren, wie es sich die Autor*innen wünschen.
Welche Filme mag ich am Liebsten?
Diese Frage kann ich nicht beantworten. Ich mag viele unterschiedliche Arten von Filmen und freue mich, wenn jeder Film besonders – anders als die anderen – ist.
Die Frage ist eher, was ich in Filmen bzw. im Kino suche…?
Gute, interessante Filme, egal welcher Art und welchen Genres, sind für mich Fenster in die Gedankenwelten, Erfahrungen, Ängste, Obsessionen und Phantasien anderer Menschen.
Ich mag es, während ich einen Film schaue, mein Gehirn abzuschalten und mich dem Augenblick/der Erzählung/der Welt des Filmes hinzugeben.
Ich sehne mich danach, während eines Filmes, in der Dunkelheit des Kinos, eine Erfahrung im weitesten Sinne zu machen – etwas zu durchleben, das mich verändert, weil es zum meinem Verständnis des Lebens, der Existenz, der Gesellschaft, der menschlichen Natur und der Welt beiträgt.
Dies ist auch das ideale Ziel meiner Arbeit, sei es als Filmemacher oder Dramaturg: Filme machen, die bedeutsame Erfahrungen ermöglichen!
Das mag vielleicht idealistisch oder auch etwas banal klingen, so ist es doch etwas, das ich versuche anzustreben, so gut es geht, Schritt für Schritt, Szene für Szene, Drehbuchfassung für Drehbuchfassung, Film für Film…
Und ausserdem mag ich es sehr, im Kino zu lachen und zu weinen!!